Montag, 6. Juli 2015

Antwort von MdB Bernd Rützel

Hallo Herr Balkie,



danke für Ihre kurze Mail vom vergangenen Donnerstag.



Im sog. „Energiekompromiss“ vom 01.07.2015 heißt es zum Thema Suedlink:



„Gleichstromleitung SuedLink: Im Bundesbedarfsplangesetz ist der Transportbedarf von Brunsbüttel nach Großgartach und Wilster nach Grafenrheinfeld festgelegt (SuedLink). Damit ist keine Festlegung des Trassenverlaufs verbunden. Dies erfolgt erst im zweiten Schritt im Rahmen der Bundesfachplanung und des anschließenden Planfeststellungsverfahrens.



Die Koalition verfolgt beim SuedLink die folgenden Ziele:

•             Gemeinsame Stammstrecke über eine noch festzustellende Länge

•             Leitungen von Brunsbüttel nach Großgartach zumindest teilweise mit der Leitung von Wilster nach Grafenrheinfeld gebündelt.

•             Wir erwarten von den Netzbetreibern, dass sie verschiedene Trassenvarianten als Alternativen vorlegen, von denen zumindest eine eine Abzweigung nach Westen vorsieht, die es ermöglicht, den stark belasteten Netzknotenpunkt Grafenrheinfeld zu entlasten, die Inanspruchnahme besonders schützenswerter Bereiche vermeidet und im Ergebnis keine Stammstreckenführung nach Großgartach über Grafenrheinfeld beinhaltet. (…)



Dabei wird der zukünftige Vorrang von Erdverkabelung und – wo dies nicht möglich oder sinnvoll ist – auch die Nutzung vorhandener Trassen und Infrastrukturen helfen, eine verträgliche Gesamtlösung bei SuedLink zu erreichen.“



Und zum Thema Erdverkabelung:



„Die Bundesnetzagentur sorgt dafür, dass bei der Trassenwahl die Varianten mit den geringsten Eingriffen für die Wohnbevölkerung sowie Natur und Landschaft mit einer transparenten Beteiligung der Bevölkerung ausgewählt werden. Noch stärker als bisher sollen bestehende Trassen genutzt und neue soweit wie möglich vermieden werden.

Erdkabel werden bei neuen Gleichstromtrassen in der Bundesfachplanung Vorrang erhalten. Bisher hatten Freileitungen den Vorrang und Erdkabel waren die Ausnahme. Die Mehrkosten sind gerechtfertigt, da die Maßnahme zu mehr Akzeptanz und zu einem schnelleren Ausbau führt.“



Ich begrüße es, dass Erdverkabelung vorrangig sein soll und dass manche Trassen nicht mehr notwendig sind. Trassenfestlegungen enthält der „Energiekompromiss“ keine. Die zu finden ist Aufgabe der Planfeststellungsverfahren.



Mit freundlichen Grüßen

Bernd Rützel



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Bernd Rützel, MdB

Platz der Republik 1

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