ACHTUNG: Wir betonen an dieser Stelle ausdrücklich, dass wir mit dieser Darstellung zum Thema Erdverkabelung uns damit nicht "pro SüdLink" positionieren. Die Informationen dienen lediglich dem Thema und der Darstellung in der öffentlichen Diskussion!!!
Der Einfachheit halber benutzen wir Ihren Text in der "Wirtschaftswoche":
"Statt
hässlicher Hochspannungsmasten sollen Erdkabel Windstrom aus
dem Norden gen
Süden leiten. Doch die Technik ist wenig erprobt (Falsch:
Weltweit wurden bislang über 5.000 km
HGÜ-Erkabelsysteme verlegt, allein
in Deutschland 1.204 km von der Tennet; s. Wikipedia, HGÜ)
- und nicht
ganz billig" (Richtig, aber auch
nicht teurer als
Freileitungen mit Teilverkabelungen und den gern
vergessenen Nebenkosten. Hier
unsere Übersicht).
"Die
Uhr tickt: 2022 sollen in Deutschland die letzten
Atomkraftwerke vom Netz
gehen. Damit dann nicht die Lichter ausgehen, sollen
Stromautobahnen
Windenergie aus dem Norden Deutschlands zu den Fabriken im
Süden fliessen
lassen".(Die Uhr tickt überhaupt
nicht. Allein in
2015 wird Deutschland einen Stromexportüberschuss von
knapp 50 Mrd. kWh
bilanzieren. Davor waren es 34 Mrd. kWh. Die Netze sind
also keineswegs
überlastet, wie man uns glauben machen will. In Japan hat
man nach Fukushima 58
Meiler abgeschaltet ohne dass die Lichter ausgingen. Schon
1983 wurde das im
Bau befindliche AKW Whyl am Kaiserstuhl gestoppt, obwohl
der ehemalige
Ministerpräsident von Ba/Wü Filbinger zuvor erklärt hatte,
dass ohne den Bau
die Lichter ausgehen. Die sind natürlich nicht
ausgegangen. Filbinger war
allerdings auch kein Elektriker. 10% der sog. Fabriken im
Süden erzeugen
übrigens nach Angaben der DIHK ihren Strom mittlerweile
auch selbst. SZ vom
27.09.13). Tendenz steigend.
"Doch
einer (auch wir und hunderte
Bürgerinitiativen)
wehrte sich lange gegen das Vorhaben. Landespatron Horst
Seehofer (CSU) wollte in
seinem (seinem?) Bayern
keine der als Monstertrassen geschmähten Leitungen mit ihren
hohen Masten
dulden. So rang er Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und
Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) einen Kompromiss ab: Vor allem Erdkabel sollen
nun den Grünstrom (das meiste ist
Steinkohle- oder Braunkohlestrom) in
den Südstaat bringen".
"Acht mal so teuer wie eine
normale Leitung"
(Falsch!
unter anderem schon deswegen, weil es 3 bis 8 mal
hieß)
"Was
nach politischem Geniestreich klingt, hat einen großen
Makel. Die Technik ist
teuer und kaum in größerem Maßstab erprobt (sie ist
kostenneutral und es wurden weltweit schon 5.000
Systemkilometer gebaut. Allein
in Deutschland schon 1.204 km durch Tennet). Für
einen Kilometer
oberirdischer Leitung sind laut Netzbetreiber Tennet 1,5
Millionen Euro fällig (Es sind 2
Mio. Euro/km, lt. Eva-Maria Schäffer in der
Bayreuther Zeitung vom 01.06.15, s. obige Grafik. Mit
Teilverkabelungen sind es
sogar 2,5 Mio. Euro/km nach einer BMU-Studie aus 2011. Mit
den gern
verschwiegenen Nebenkosten wie Ausgleichsmaßnahmen,
Waldeinschlag,
Wiederaufforstung, Gemeindeabgabe nach §5 StromNEV,
Enteignungen,
Prozesskosten, Kommunikationskosten, Bundesfachplanung,
etc. sogar 3,2 Mio.
Euro/km. Mit Umrichtern 4 Mio. Euro/km. Insgesamt kostet
dann der
durchschnittlich 760 km lange Südlink damit ca. 3 Mrd.
Euro. Ein unterer
einstelliger Milliardenbereich wie es die Tennet gern
ausdrückt).
Für
Erdkabel aber je nach Beschaffenheit des Bodens aktuell drei
bis acht Mal so
viel (Kaum zu glauben. Das wären
dann, ausgehend von 3
Mrd. Euro ca. 9 bis 24 Mrd. Euro. Nur zum Vergleich: Die
1.200 km lange
North Stream Pipeline mit 2 Röhren, 2.400 km Rohrlänge und
185.000
betonummantelten 1,15 m Rohren a' 25 to durch die Ostsee
hat "nur"
8 Mrd. Euro gekostet. Der Gotthard Basistunnel mit 2
Röhren von 57 km Länge
durch Granitgestein hat "nur" 12 Mrd. Euro gekostet.
Für 24
Mrd. Euro bekommen Sie sogar eine 800 km lange
6-spurige Autobahn).
3500 Kilometer neue Trassen plant Berlin, davon 2000
Kilometer Korridore mit
Gleichstrom. Die transportieren die Energie effizienter als
traditionelle
Wechselstromleitungen"
"Der
Kompromiss der Koalitionäre könnte Stromkunden und
Steuerzahler Milliarden
kosten (Steuerzahler ist schon mal
falsch. Alles wird
auf den Stromkunden umgelegt. Ein ca. 3 Mrd. teurer
"SuedLink" in
Vollverkabelung entsprechend obiger Grafik kostet,
umgelegt auf 40 Mio.
deutsche Haushalte, genau 75 Euro pro Haushalt und zwar
einmalig. Verteilt auf
20 Jahre sind das 3,75 Euro jährlich. Bei einem
Durchschittsverbrauch von 3.750
kWh macht das genau 0,1 Cent pro kWh aus).
Es hat
bei den Erdkabeln
Techniksprünge gegeben. Ich halte es dennoch für
ausgeschlossen, dass sie
wirtschaftlicher als Freileitungen werden, sagt Lutz
Hofmann, Professor für
elektrische Energieversorgung an der Universität Hannover (Prof. Hofmann ist ein ausgewiesener,
drittmittelabhängiger
Erdkabelgegner, wie sein Vorgänger Prof. Oswald. Zur
Wirtschaftlichkeit zählen
im Übrigen auch die 3- fach höheren Betriebskosten von
Freileitungen und die
Leitungsverluste, die bei Freileitungen um 15 Mio. Euro
pro Jahr höher sind.
Das hat er wohl verschwiegen. Es geht aber im Wesentlichen
nicht um
Wirtschaftlichkeit. Freileitungen sind nach dem
Bundesnaturschutzgesetz, der
FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie einfach nicht
genehmigungsfähig,
weil sie alle Schutzgüter und das Wirkungsgefüge
zwischen ihnen erheblich
und insbesondere dauerhaft beeinträchtigen.
Kaum jemand weiß, das in
Deutschland jährlich 30 Mio. Vögel an Freileitungen
verenden [Heinjis,
Hörschelmann, Bernshausen und Richarz]).
"Immerhin
gibt es Versuche, etwa der beiden Elektrotechnik-Rivalen ABB und Siemens, die
Kosten zu senken".
Effizientere Kabel
"So hat
ABB ein Gleichspannungskabel aus Kunststoff entwickelt, das
Spannungen von 525
Kilovolt überträgt (aushält).
Das sind fast zwei
Drittel mehr als bei den 320-Kilovolt-Erdkabeln, die
hierzulande bisher auf 360
Kilometern (Falsch: 1.204 km durch
Tennet incl.
Seekabel, die auch Erdkabel sind; s. Wikipedia, HGÜ;
weltweit sind es knapp
5.000 km) verlegt wurden. Mit dem neuen Kabel
können wir die
Übertragungsleistung der geplanten Trassen auf 2,6 Gigawatt
mehr als
verdoppeln, sagt Jochen Kreusel, der bei ABB das globale
Programm für
intelligente Übertragungsnetze leitet.
Möglich
macht den Sprung ein neues Isolationsmaterial aus einem
besonderen Kunststoff,
der die Kupfer- oder Aluminiumadern in der Mitte umschließt.
Es enthält weniger
Ladungsträger, weshalb weniger Strom aus den 13 Zentimeter
dicken Kabeln
entweicht (die Verlustwärme
entweicht, der Strom
gottseidank nicht, die Isolierung ist nur spannungsfester,
d.h. man kann bei
höherer Spannung nach P = U x I mehr Leistung übertragen).
Die
Innovation hat einen gewaltigen Vorteil. Waren bisher vier
Kabel nötig, um zwei
Gigawatt zu übertragen, reichen nun zwei (korrekt und
das haben wir schon vor Jahren erkannt).
Damit
halbiert sich die Breite
der Trasse auf zehn Meter (0,7 m
für 2 GW nach dem
Infranetz System), denn weniger Kabel brauchen
weniger Fläche. Das
dürfte Anwohner wie Naturschützer freuen, zudem entsteht
laut Kreusel weniger Elektrosmog
als bei Freileitungen (Geschirmte
Kabel sind sog. faradaysche Käfige und emittieren
keine elektrischen Felder. Das magnetische Feld
neutralisiert sich durch die
gegenpolige Stromrichtung nahezu vollständig), da
Erdreich besser
abschirmt als Luft. Die Erdoberfläche erwärme sich zwar
durch die Leitung, aber
um nicht mehr als zwei Grad (eher
< 1° C bei der
Bettung in thermisch stabilisierendem Flüssigboden TS nach
RAL GZ 507 aus dem
originären, steinfrei gesiebten Bodenaushub, so wie wir es
vorschlagen. Die
ausschlaggebende Verlustwärme einer 2 GW Leitung beträgt
nach dem Ohmschen
Gesetz bei 50% Teillast 19 Watt pro Grabenmeter. Bei
Volllast 83 W in 1,2 m
Tiefe. Da kommt oben kaum noch etwas an. Da offiziell
Offshore Strom und kein
Steinkohlestrom aus Moorburg übertragen wird, ist die
Leitung nur zu 4.000
Stunden pro Jahr voll ausgelastet, in der Hauptsache in
den vegetationsfreien
Jahreszeiten wie Herbst und Winter).
Zuverlässigkeit von Erdkabeln ist unsicher
Die neuen
Kabel sind leichter, was das Verlegen beschleunigt (Unseres
Wissens wiegen sie genausoviel wie die 320 kV Kabel,
nämlich 31,2 to pro km.
Sie sind aber deutlich leichter als die erprobten 500 kV
masseimprägnierten
Ölharzkabel mit 80 to/km, die von Tennet geplant sind).
Kostenmäßig ist
der Abstand zu den Freileitungen sehr viel kleiner geworden,
sagt Kreusel, ohne
konkret zu werden. Leider haben die Hoffnungsträger einen
enormen Nachteil (enorm ist sicher
das falsche Wort). Sie sind noch
nicht im großen Stil genutzt worden (ein
innovationsfeindliches
Totschlagargument mit dem schon George Stephenson beim
Bau der ersten Eisenbahn Probleme hatte).
Niemand
kann sagen, wie
zuverlässig sie sind, meint Forscher Hofmann. (Die 525
kV Kabel sind zertifiziert und können bestellt werden. Sie
wurden nach den
anerkannten Regeln der Technik getestet. Die technische
Lebensdauer wurde in
den üblichen und anerkannten Stresstest simuliert)
Bei dem Gedanken, den
Leiter auf langen Strecken einzusetzen, werde ihm mulmig.
Wenn bei einer so
wichtigen Trasse etwas kaputt geht, wird es schwierig, das
Netz in
Starkwindzeiten, also großem Stromangebot, stabil zu halten.
(Das Netz hat damit nichts zu tun,
das sollte Prof. Hofmann
wissen. Eine Punkt zu Punkt Verbindung wie der Südlink ist
wie ein Kraftwerk.
Auch Kraftwerke können ausfallen, insbesondere die zu
substituierenden
Kernkraftwerke, wenn im Sommer das Kühlwasser zur Neige
geht oder einer der
vielen Störfälle eintritt oder ein Brennelementewechsel,
etc. ansteht. Der
SuedLink soll zwei solcher AKW's ersetzen und zudem den
Windstrom aus dem
Norden ableiten. Fällt die Verbindung aus, verteilt sich
der Strom, wie jetzt
auch, über das vorhandene unterlagerte Drehstromnetz, das
nach Angaben der
Tennet für die n-1 Sicherheit steht. Letzteres lt. Dr.
Gramatte von der Tennet,
am 11.04. an das Referat 303 des niedersächsischen
Landwirtschaftsministeriums.
Auch die
Ingenieure von Siemens wollen
Erdpassagen wirtschaftlicher
machen. Sie setzen auf Aluminiumrohre, die große
Energiemengen verlustarm
übertragen. Die haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern,
ein Gasgemisch (SF6/Stickstoff)
schirmt die enorme Spannung von rund 500 Kilovolt ab.
Elektrosmog soll so nicht
messbar sein (Bei Kabel aber auch
nicht. Der
"enorme" Nachteil von Schwefelhexafluorid SF6 ist das
Global Warming
Potential GWP vom 23.900-fachen gegenüber CO2 bei einer
Verweildauer von 3.200
Jahren. Diese sog. gasisolierten Leiter (GIL), müssen
daher absolut luftdicht
verschweißt werden. Im übrigen wird die GIL hauptsächlich
für
Drehstromanwendungen z.B. bei der Kopplung benachbarter
Umspannwerke eingesetzt
oder wie in China zur Koppelung von Maschinentrafo und
Schaltanlage in einem
chinesischen Wasserkraftwerk . http://www.siemens.com/press/de/pressemitteilungen/?press=/de/pressemitteilungen/2008/power_transmission/ept200812012.htm).
Die
Entwickler schätzen, die Trassenbreite auf sechs Meter
reduzieren zu können (Man braucht
ja drei Rohre, bei redundanten, umschaltbaren
Systemen sogar 6 Rohre. Zum Vergleich: die Infranetz
Vollverkabelung benötigt
nur 70 cm für eine 2 Gigawatt Gleichstromübertragung).
Die Kabel (GIL-Systeme sind keine
Kabel, eher ähneln sie Pipelines) seien
mindestens so effizient wie Freileiter, sagt Denis Imamovic
von der Energy
Management Division des Konzerns, und fast wartungsfrei. In
ein bis zwei Jahren
sollen sie einsatzbereit sein.
Ein Feldversuch startet
nächstes Jahr in
Darmstadt. Doch auch Imamovic sagt nicht, was die Technik
kostet (Für lange Strecken wie den
SuedLink wohl kaum
wirtschaftlich).
Energie-Professor
Hofmann fürchtet, sie sei wohl noch zu teuer. Und er
vermutet bei größerer
Nachfrage Produktionsengpässe. Augenscheinlich verspricht
die Politik etwas,
was die Ingenieure nicht halten können.
(Dem Ingenieur und dem Spediteur ist nichts zu schwer).
(Dem Ingenieur und dem Spediteur ist nichts zu schwer).
Schauen
Sie sich einfach mal unsere anliegende Systembeschreibung
zur Vollverkabelung
an. Sie ist machbar. ABB hat es in Fulda am 14.03.15 beim
Kabelkonvent
öffentlich bestätigt.
Das
sog. "Innovationsrestrisiko" eines neu entwickelten Kabels
kann man
durch Bundesbürgschaften absichern oder ähnlich der o.g.
Offshore
Haftungsregelung auf die Haushalte verteilen.