Info zu SüdLink

Was ist SüdLink überhaupt ?

Noch immer haben viele Bürger und Bürgerinnen keine konkrete Vorstellung von dem Projekt und können den Widerstand nicht verstehen. Hier ein paar Eckdaten:

Die Firma TenneT (100 % im Eigentum der Niederlande) bereibt gemeinsam mit anderen Firmen die Stromnetze in Deutschland. Diese Betreiber haben Deutschland unter sich aufgeteilt. SüdLink gründet sich auf dem Bundesbedarfsplan und dem daraus resultierenden Netzentwicklungsplan 2013 (NEP).

A.d.R.: Wir empfehlen zur näheren Erklärung den Lehrfilm in den Blogs anzusehen.

Die Netzbetreiber ermitteln selbst den Bundesbedarf und denken so genannte Szenarien als Therapien an. So errechneten die Firmen (unter Berücksichtigung ihrer Wirtschaftsinteressen natürlich) den angeblichen Bedarf für 2022 und darüber hinaus und schlugen unter anderen auch den Bau von SüdLink vor. Eine Monster-Gleichstromtrasse von Wilster (Schleßwig-Holstein) nach Grafenrheinfeld (Franken).TenneT beantragt SüdLink also bei der Bundesnetzagentur und beauftragt sich damit auch gleich selbst als Netzbetreiber mit der Projektierung.

Als Vorzugstrasse wählt TenneT den Verlauf der A7 um Bündelungseffekte zu berücksichtigen und führt das Projektverfahren gemäß den Vorgaben des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) aus. In so genannten Bürgerdialogen entlang dieses Korridors werden weitere Raumhinweise erarbeitet und die Planung schwappt in vielen Alternativkorridore über. So auch zu uns in den Sinngrund! Doch im nun eingerechten Antrag auf Bundesfachplanung findet sich auch ein älterer Hinweis des Freistaates Bayern. Waren wir vielleicht schon längst heimlich im Fokus?

Lange nach den Städten und Gemeinden entlang der A7, exakt im August 2014, erfahren die Kommunen im Sinngrund von den Planungen und werden binnen weniger Wochen eine ernsthafte Alternative zur Vorrangtrasse.

Das Bild skizziert den Trassenverlauf im Sinngrund:


Weitere Alternativtrassen und weitere Kartenwerke sind einsehbar unter

www.tennet.eu/suedlink

TenneT bewirbt die Planung mit der Energiewende und dem Atomausstieg und bezeichnet SüdLink als Windstrom-Leitung. Die Leitung soll angeblich den überschüssigen Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren. Dort seien angeblich die Deckungslücken nach Wegfall der Atomkraftwerke so groß.
SüdLink soll als 2 GW-Leitung geplant werden. Im Antrag auf Bundesfachplanung steht aber bereits der zweite Leitungsstrang von Brunsbüttel nach Großgartach ... damit reden wir in Wahrheit von 4 GW. Und auch die Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger, es gehe doch nur um eine Mastreihe, kann leicht mit einem Blick in den Szeanrienplan widerlegt werden. Unter C2024 werden mindestens 3 Mastreihen mit ca. 10 GW-Transportleistung ausgewiesen. Darüber spricht aber niemand. Das NABEG schreibt aber Bündelung und Vereinfachte Verfahren vor. D.h.: Kommt eine Trasse ... kommen alle Trassen!

Der Trassenkorridor wird auf 1000 Meter festegelelegt. Alleine für SüdLink werden tendenziell 2000 ha Wald gerodet werden und die Masthöhen erreichen im Durchschnitt 75 Meter. Im Vergleich: Unsere bestehende 110-KV-Wechselstromleitung hat Masten von ca. 25 Meter. SüdLink als 500-KV-Gleichstromleitung wird eine reine Autobahn sein. Es wird keine Auf- und Abfahrten geben. Die Gemeinden werden nur einmal mit bis zu € 40 000.- pro Kilometer abgespeist.

Selbst TenneT hat zwischenzeitlich zugegeben (vgl. Bericht vom Kreistag), dass SüdLink keine Frage der Versorgung sei.

Gleichstromtrassen sind in Deutschland nicht bekannt. Es gibt keinerlei Risikostudien. Die Deutsche Strahlenschutz-Kommission (SSK) hat erst in 2014 auf diesen Umstand hingewiesen. Der Bund hatte wegen Schwellenwerten dort angefragt. Die SSK regte sogar weitere Untersuchungen an.