Donnerstag, 28. Mai 2015

Freileitung gg. Erdverkabelung ... spielt auch die Stahlindustrie eine Rolle?

SüdLink zeigte in der Vergangenheit an vielen Ecken und Enden seine wahren Facetten. War es anfänglich ja die Ader der Energiewende Deutschlands nach dem Atomausstieg und DIE Windstromleitung, sickerten nach und nach Informationen über Verflechtungen des Projekts durch. Immer mehr kamen die reinen Wirtschaftsinteressen zum Vorschein und auch die Interessen der EU-Kommission gesellten sich dazu. Wir Gegner von SüdLink wissen zwischenzeitlich, dass SüdLink und der gesamte Netzausbau nichts mehr mit unserer Engerieversorgung zu tun hat. Was man unter dem Deckmantel des Atomausstiegs und der "grünen Welle" in der Schublade hatte, droht durch den vehementen Widerstand und die Informationsflut vieler Bürgerinitiativen und Stromtrassengegnern langsam zu zerbröckeln.

Uns erreichte jüngst auch die Information, dass auch die Stahlindustrie einen Kopplungspunkt zu den Netzausbauplänen hat. So soll TenneT-Aufsichtsrat Dr.-Ing. h. c. Fischer zugleich auch CEO (Chief Executive Officer) von Tata Steel Europe Ltd. sein (früher Hoogovens). Von 1985 bis 2000 war Fischer Manager bei Hoogovens; wir erinnern uns an dieser Stelle daran, dass TenneT zu 100 % der Niederlande gehört. Von 2000 bis 2009 war Fischer CEO im Vorstand von Salzgitter Stahl im Wahlkreis von SPD-Bundeswirtschaftsminister S. Gabriel. Von 2009 bis 2012 saß Fischer als Chairman bei Thyssen Krupp Amerika.

Wir wissen es nicht. Aber auch diese Information könnte ein Indiz für die weiterreichenden Interessen in der Diskussion um die Erdverkabelung sein. Die aktuelle Gesetzgebung - und auch der neue Referentenentwurf in der Lesung - schreibt beim Netzausbau klar den überwiegenden Freileitungsbau vor. Erdverkabelung bleibt auch weiterhin - trotz ABB-Hochleistungskabel - nur eine KANN-Variante unter klar definierten Umständen und Abschnitten.