Mittwoch, 11. Februar 2015

BI informiert sich bei Info-Abend in Karsbach

Es folgten doch einige Sinngründer der Einladung Günter Felbingers (FW) und informierten sich über SüdLink. Zu Gast Dr. Werner Neumann (BUND).

Hier die wesentlichen Kernaussagen des Abends und das Fazit vorweg:

"Es muss für SüdLink ein Moratorium geben. Es muss Erfordernis, Zweck und Bedarf anhand der aktuellen Zahlen hinterfragt werden!"

Vortragsinhalte: 

Günther Felbinger (MdL)
"Die Bürgerinitiativen sind wichtig und richtig! Es ist nie zu spät und vergangene Politikentscheidungen, z.B. Studiengebühren in Bayern oder die Rückwärtsrolle bei der AKW-Laufzeitverlängerung, haben schnelles Umdenken aufgezeigt. Das muß uns bei der Stromtrassenplanung auch gelingen."
Herr Felbinger zeigt das Bild unserer BI "Burgsinn aus der Perspektive Mäusberg"
"Der Engeriedialog in Bayern hat zwei Kernelemente der Energiewende herausgestellt: Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit. Ilse Aigner (CSU, Wirtschaftsministerin) sprach von "2-X" und lässt damit viel Fragen und alle Möglichkeiten offen.

Dr. Werner Neumann (BUND)
"Ziel muss es sein 100 % aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Engegen der aktuellen Planung geht dies aber auch mit einer "Energiewende in Bürgerhand" durch den Ausbau regionaler, kommunaler Engergieagenturen. Regionale Engeriekonzepte, dezentrale Energieerzeugung anstatt zentrale Großstrukturen. Es muss mehr Bürgerbeteiligungen geben."

"Die aktuelle SüdLink-Planung wurde anhand des Bundesbedarfsplan 2013 vorgenommen. Dabei werden die Zahlen von den Konzernen (nicht unabhängig) durch simulierte Stromflüsse berechnet. Dies erfolgt nach dem Grundsatz: "Der Billigste (A.d.R.: Strom) hat Vorfahrt!" Im Ergebnis sind die Netze dann überlastet und es braucht einen Netzausbau. Unberücksichtigt bei dieser ganzen Rechnung bleibt der Umstand, dass Windkraft etc. im Netz bei Überangebot zurückgefahren wird - und Kohlekraft am Netz bleibt."

"Es ist bedauerlich, dass die Trasse in der Vergangenheit von den Bürgern hin und her geschoben wurde. Auch verschweigt TenneT den Umstand, dass auch die Leitung nach Großgartach zusätzlich auf das Gestänge soll; somit 4 GW. Niemand kann momentan begründen, warum es SüdLink wirklich braucht. Ministerpräsident Seehofer, CSU) hat zumindest die Debatte wieder angestoßen."

"Eine berechnete Lösung ist der Ausbau von Kraftwärmekopplung (10 000 Blockheizkraftwerke in der Fläche) bei zeitgleicher Einsparung im Netz (Spitzenabschaltungen von 30 % machen etwa 1 % weniger Strom aus - kann bis zu 20 GW ausmachen) und in den Haushalten."

"Neue Berechnungen belegen, dass die Wind-Offshore-Parks nicht die gewünschte Effizienz bis 2024 erreichen. Geht man von den aktuellen Eingangszahlen aus, ist SüdLink schon jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit überflüssig."

"Aber es geht bei der ganzen Sache vielleicht auch nur um den Europäischen Strommarkt (Vorgabe der EU-Kommission im Rahmen der PCI (projekt of common interest)).

"Netzbetreiber stellen die Realität auf den Kopf. HGÜ-Leitungen sind nicht das Rückgrat der Energiewende, wie es auch die Grünen zwischenzeitlich behaupten."

"Erdverkabelung ist nicht so teuer wie behauptet. Dies muss aber die Alternative sein, wenn wir SüdLink nicht mehr aus den Köpfen der Planer bringen."

Herr Neumann stellt die Technologie "Power to gas" vor.